“KI klaut unsere Jobs!”, “bald sind wir alle arbeitslos”, “7 von 10 Stellen werden von künstlicher Intelligenz übernommen” … und so weiter. Ob das alles Panikmache ist oder in Zukunft wahr wird, ist noch schwer zu sagen. Aber wenn man bereits mit Tools wie ChatGPT im Alltag arbeitet, merkt man schnell, dass diese noch weit davon entfernt sind, uns zu ersetzen. Sie benötigen exakte Anweisungen, was zu tun ist – und selbst dann wird die Aufgabe oft nicht korrekt umgesetzt. Wenn man aber den Output mit einem kritischen Blick überprüft, können uns KI Tools bereits einige lästige Aufgaben abnehmen und uns in bestimmten Bereichen unter die Arme greifen.
Deshalb möchte ich euch in diesem Post drei Beispiele vorstellen, wie ich ChatGPT in meinem Arbeitsalltag verwende und dabei auch zeigen, wo der Chatbot (noch) total versagt.
Grundgerüst für Nachrichten
Wer kennt es nicht? Nach langer Arbeit ist eine Aufgabe endlich erledigt, intern sind alle Details geklärt. Das Ganze muss aber nun noch schriftlich und in gut verständlicher Weise an die KundInnen kommuniziert werden, von denen viele zudem eine andere Sprache sprechen, als man selbst. An diesem Punkt greife ich gerne auf ChatGPT zurück. Dazu gebe ich dem Bot einfach meine Gedanken und bitte ihn mir ein Grundgerüst für die Nachricht zu erstellen. Natürlich sind die diese Nachrichten dann noch nicht personalisiert und müssen unbedingt noch gegengelesen und überarbeitet werden. Trotzdem spart der KI-Einsatz enorm viel Zeit und freut auch die KundInnen, da ich die gewonnene Zeit im Retainer für andere Aufgaben nutzen kann.
Tipp: Stumpfes Copy/Paste sollte bei der Anwendung von KI immer vermieden werden.
Unterstützung beim Codeschreiben
Als Werkstudent für technisches SEO schreibe ich nicht all zu viel Code. Doch genau deshalb lasse ich mich, wenn es dann doch mal dazu kommt, bei kleineren Projekten von ChatGPT unterstützen. Intern arbeiten wir viel mit Google-Produkten wie Sheets, Docs oder Slides. Diese lassen sich ziemlich leicht übers Google Appscript modifizieren. Bei Ideen für neue Projekte bitte ich ChatGPT, mir ein Codegerüst zu erstellen. Der Vorteil dabei ist, dass der Code meist sauber strukturiert und kommentiert ist. Ich nutze dies aber nur für kleine Projekte, in die ich nicht so viel Zeit investieren möchte.
Tipp: Nutze Code nur, wenn du nachvollziehen kannst, wie er funktioniert. Beim blinden kopieren wirst du schnell auf Probleme stoßen und frustriert sein, wenn du die Fehler nicht identifizieren und nachvollziehen kannst.
Code Clean Up
Wie schon vorher erwähnt, gehört es nicht unbedingt zu meinem Alltag dazu, viel code zu schreiben. Und was passiert, wenn die Routine beim Coden fehlt ? Der Code wir unübersichtlich und es ist schwer, damit zu arbeiten, vor allem wenn ich Monate später etwas ergänzen möchte. Das heißt, wenn ich mit einer Funktion zufrieden bin, bitte ich ChatGPT einfach, meinen Code sauber zu formatieren und zu kommentieren. Kommentare müssen gegebenenfalls noch überarbeitet werden, aber allein die neue übersichtliche Struktur des Codes hilft mir schon weiter.
Tipp: Diese Anwendung ist meiner Meinung nach eher eine Übergangslösung. Größeres Potential für diese Anwendung bietet der Github Copilot X.
ChatGPT und das Zählen von Zeichen
Jedem SEO sind bestimmt schonmal die Begriffe Meta-Titel und Meta-Beschreibung über den Weg gelaufen. Und jeder SEO hatte wahrscheinlich mal die Aufgabe, zig zu lange Meta-Daten manuell zu kürzen.
Da dachte ich mir, ich könnte doch einfach ChatGPT mit meiner Meta-Daten-Tabelle über die API verbinden und diese automatisch erstellen lassen. Aber siehe da … ChatGPT kann nicht zählen. Bevor ich hier viel beschreibe, schau dir einfach unseren Chatverlauf an, der sagt mehr als tausend Worte.
Wird uns KI ersetzen? Ich denke, dass KI weit davon entfernt ist, unsere Arbeit zu übernehmen. Viele Jobs werden sich verändern und es ist wichtig, sich dem Wandel anzupassen und KI an den Stellen zu nutzen, wo es sinnvoll ist. Die künstliche Intelligenz wird die menschliche Arbeit also nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die Maschine übernimmt datenintensive Routinearbeiten und gibt dem Menschen mehr Freiraum für interessantere Aufgaben, bei denen typisch menschliche – und daher schwer automatisierbare – Fähigkeiten wie Kreativität und Empathie besonders wichtig sind.
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